Boss Spearman (Robert Duvall) treibt gemeinsam mit drei anderen Cowboys seine Rinderherde durch freies Weideland. Einem ortsansässigen Viehbaron sind die herumziehenden Konkurrenten ein Dorn im Auge. Er lässt Spearmans Treck überfallen.
Ein Mann wird getötet, einer schwer verwundet. Nur Boss Spearman und Charley Waite (Kevin Costner) entkommen unverletzt.
Der korrupte Sheriff steckt mit dem Rancher unter einer Decke. Und mit einem Schwerverletzten ist nicht an Flucht nicht zu denken. Boss und Charley nehmen den Kampf mit den übermächtigen Gegnern auf.
Zwei Männer stellen sich allein einer Bande entgegen, die eine ganze Stadt unterdrückt. Nicht nur der Plot erinnert an „High Noon“ und andere Westernklassiker. Costner zieht auch sonst alle bewährten Register des Genres.
Doch der Film beschränkt sich nicht auf die reine Wiederholung der traditionellen Western-Spielregeln. Die Guten sind gut, die Bösen sind böse. Aber die archetypischen Figuren weisen auch noch komplexere Charakterzüge auf.
Die Helden denken über ihr Handeln nach und dürfen sich auch Zweifel erlauben. Das Töten der Gegner geht zumindest den Guten nicht mehr so locker und selbstverständlich von der Hand wie in den alten Western. Und man glaubt den Revolverhelden ihre Skrupel, wenn man die Schusswechsel in „Open Range“ erlebt.
Erschreckend realistisch knallen da die Schusswaffen. Und die Getroffenen hauchen ihr Leben nicht so friedlich aus wie in einem Computerspiel. Alles in Allem ist Costner mit „Open Range“ eine gute Neuinterpretation des alten Genres gelungen – ein Film für Westernfans und für Neueinsteiger.