The Good Thief

Bob (Nick Nolte) hat schon bessere Zeiten gesehen. Einst war er ein Meisterdieb. Heute ist er drogenabhängig und lebt für seine Spielleidenschaft. Nachdem er seine letzten Francs auf der Pferderennbahn verwettet hat, bleibt nur mehr ein Ausweg. Er muss wieder ein Ding drehen.

Gemeinsam mit alten Kollegen plant er einen Einbruch ins Spielkasino in Monte Carlo. Das Geld liegt in einem Safe, der als uneinnehmbar gilt. Doch darauf hat es die Bande gar nicht abgesehen. Das Kasino besitzt Gemälde, die mehr Wert sind als alle Millionen, die der Safe beschützt.

An den Wänden des Kasinos hängen allerdings nur Kopien. Die Originale befinden sich in einem Hochsicherheitstrakt, der noch besser gesichert ist als der Safe.

Die Story von „The Good Thief“ dreht sich um Original und Fälschung in der Kunstszene sowie um Wahrheit und Täuschung im Katz-und-Maus-Spiel zwischen Polizei und Gaunern.

Bei Neil Jordans Film selbst stellt sich die Frage, ob es sich um eine Originalschöpfung oder um ein Remake handelt.

Jordans Film besitzt mehr als nur eine gewisse Ähnlichkeit mit „Bob le flambeur“, Jean-Pierre Melvilles Klassiker aus dem Jahr 1955. Im Grunde ist es aber müßig, die Frage nach Original oder Remake zu diskutieren. Ein Film gefällt oder eben nicht.

Die Story stimmt. Über die schauspielerische Qualität muss man sich bei Leuten wie Nick Nolte auch keine Sorgen machen. Und der Regisseur ist immerhin schon Oscarpreisträger.

Worüber man nachdenken kann, ist die sehr direkte Handschrift Neil Jordans. Hier wird nichts „nebenher“ vermittelt. Wenn Prostituierten- und Zuhältermilieu gezeigt werden soll, dann wird die Kamera einfach auf einschlägige Klischees gerichtet. Ähnliches gilt für die Filmmusik. Oft erheben sich allzu bekannte Nummern oder die markante Stimme Leonard Cohens auffällig über Bild und Dialog.

Wobei diese charakteristische Eigenheit des Films nicht unbedingt als störend empfunden wird. Das ist eine reine Geschmacksfrage. Wie gesagt, ein Film muss einfach gefallen. „The Good Thief“ ist auf jeden Fall ein Film, den man sehen muss.