Terminator 3 – Rebellion der Maschinen

Nach mehr als einem Jahrzehnt kommt wieder ein neues Modell des guten, alten T-800 Terminators (Arnold Schwarzenegger) aus einer neuen Zukunft, um John Connor (Nick Stahl) zu beschützen.

John Connor ist mittlerweile erwachsen. Der auf ihn angesetzte Killer aus der Zukunft ist diesmal die Terminatrix oder kurz T-X (Kristanna Loken).

Die T-X ist das effizienteste Androidenmodell, das die durch das Computernetz Skynet zur bewussten Lebensform mutierten Maschinen im Vernichtungskampf gegen die Menschen bislang einsetzen konnten. Ein übermächtiger Gegner für den T-800.

Noch hat die Army das verhängnisvolle Skynet nicht in Betrieb gesetzt, aber John Connor bleiben nur mehr wenige Stunden.

„Terminator 3“ fällt nicht hinter jene Standards zurück, die „Terminator 2“ einst gesetzt hat. Nur wenigen Sequels gelingt es, die Erwartungen so souverän zu befriedigen.

Freilich besitzt der dritte Teil nicht mehr die Innovationskraft des Terminator 2. Ein Film, der stilistisch und thematisch die Maßstäbe für das Kino einer ganzen Epoche prägt, kann sich mit einem Sequel nicht selbst toppen, der kann sich nur halten.

Action, Spannung und die, gegenüber dem Vorläufer sparsamer eingesetzte Tricktechnik bewegen sich auf gewohnt hohem Niveau. Und auch der Humor stimmt.

„Arnie“ scheut sich nicht, mit einer ordentlichen Portion Selbstironie am eigenen Mythos zu kratzen. Dennoch etabliert sich der Terminator gerade mit der Rebellion der Maschinen endgültig als der Filmmythos des Informationszeitalters.

Das sensationell Neue am Terminator-Opus war, dass erstmals ein Thema schon auf die Leinwand gebracht wurde, noch bevor die professionellen Vordenker der Gesellschaft – die Philosophen – es als zentrale Frage der Zeit erkannt hatten.

Einer der Ersten, der sich mit der Frage der menschlichen Freiheit im Zeitalter der automatisierten Maschinen philosophisch auseinandersetzte, war Vilem Flusser. Er veröffentlichte seine Hauptwerke über das Informationszeitalter in den 80er Jahren.

Als James Cameron 1984 den ersten „Terminator“ auf seine Reise in die Vergangenheit schickte, um die Zukunft zu verändern, konnte man vielleicht schon bei Flusser nachlesen, dass die Geschichte, die kausale Chronologie der Ereignisse im „Zeitalter der Bilder“ seine Bedeutung verlieren werde.

Aber die Ideen des avantgardistischen Denkers Flusser waren damals sicher noch kein anerkanntes, philosophisches Allgemeingut. Mit dem „Terminator“ war das Kino schneller als die Intellektuellen – angewandte Philosophie auf der Leinwand.

Die Rebellion der Maschinen bereitet eine neue Dimension des Terminator-Mythos vor. Mit der Einführung der Figur der Kate Brewster (Claire Danes) als weibliches Pendant zu John Connor tauchen bei einem kurzen Dialog zwischen Kate und dem Terminator über künftige Ereignisse zusätzliche Ideen über mögliche weitere Terminator-Folgen auf:

John Connor führt den Rest der Menschheit im Kampf gegen die Roboter an. Kate Brewster setzt John Connors Werk fort. Derartige Gedanken an künftige Terminator-Folgen weckt die Rebellion der Maschinen.

Darin liegt vielleicht die einzige Schwäche des „Terminator 3“. Streckenweise schleicht sich die Vorstellung ein, die Rebellion der Maschinen ist nur eine kurze Zwischenepisode im großen Epos, die vor allem der Vorbereitung nachfolgender Filme dient. Das frustriert schon etwas.

Es bleibt das Gefühl, dass einem etwas vorenthalten wurde, dass die Geschichte, die man soeben gesehen hat, noch lange nicht fertig erzählt ist.

Aber es gibt wohl Schlimmeres, was man über einen Film sagen kann, als dass er den Wunsch hinterlässt, zu erfahren wie die große Geschichte hinter der einzelnen Episode weiter geht.