Aki Kaurismäki, Víctor Erice, Werner Herzog, Jim Jarmusch, Wim Wenders, Spike Lee, und Chen Kaige liefern in diesem Episodenfilm ihre persönlichen Betrachtungen über die Zeit ab.
Das formale Spektrum reicht von der Kurzdokumentation über das mehr oder weniger zufällige Einfangen von 10 Minuten Lebenszeit eines Menschen bis zur durchkomponierten Kurzgeschichte.
Der Untertitel „The Trumpet“ dient der Unterscheidung vom zweiten Film, der aus dem Projekt „Ten Minutes Older“ entstanden ist.
Insgesamt waren 15 Regisseure eingeladen, das Thema Zehn Minuten älter auf Film zu bannen. Das reichte für zwei Filme in Spielfilmlänge.
Der zweite Teil trägt den Untertitel The Chello. The Trumpet nimmt Bezug auf die Musiksequenzen zwischen den einzelnen Episoden. Der Trompeter Hugh Masekela interpretiert darin die Musik des jungen britischen Komponisten Paul Englishby.
Wim Wenders erzählt mit seinem Beitrag Twelve Miles to Trona eine spannende Geschichte auf Leben und Tod.
Chen Kaige wirft einen Blick auf das von marktwirtschaftlicher Aufbruchstimmung dominierte China. Er konfrontiert auf originelle Weise eine Gruppe eifriger Transporteure mit den Werten hinter der materiellen Welt.
Aber es ist nicht so einfach, in zehn Minuten gute Geschichten zu erzählen. Die großen Regisseure abendfüllender Spielfilme haben mit der Kurzform ihre liebe Not.
Jim Jarmusch hält die Kamera hin und wartet was in zehn Minuten so passiert. Zumindest ist keine andere, tiefgreifende Idee in seiner Episode zu erkennen.
Werner Herzog und Spike Lee entziehen sich der harten Prüfung, in zehn Minuten eine schlüssige, fiktive Geschichte entwickeln zu müssen. Sie lassen dokumentarische Fakten für sich sprechen und setzen auf politische Botschaften.
Trotz allem: ein interessantes filmisches Experiment, das einen Kinobesuch lohnt. Die Trompete Hugh Masekelas erzählt wunderbare Geschichten!