1985 kletterten Joe Simpson und Simon Yates auf den 6356 Meter hohen Siula Grande in den peruanischen Anden. Die Erstbesteigung der Westwand des Sechstausenders gelang. Der Abstieg endete für die beiden britischen Bergsteiger beinahe tödlich.
Im Dokumentarfilm „Sturz ins Leere“ berichten die Beteiligten, wie sie damals die dramatischen Ereignisse erlebten. Spielszenen mit Schauspielern ergänzen die Erzählungen von Simpson, Yates und von Richard Hawking, dem Mann im Basislager der zwei Gipfelstürmer.
Die Spieldokumentation rund um das Abenteuer in den Bergen packt einen mehr mit als so manche fiktive Filmhandlung, die eigens auf Spannung getrimmt wurde.
In der mächtigen Kulisse aus Eis und Fels bedarf es keiner reißerischen Stunts oder dramaturgischen Übertreibungen. Die Bilder geben die Relationen zwischen Mensch und Natur realistisch wider. Hier kann jede falsche Entscheidung oder ein kleiner Fehltritt das Ende bedeuten.
Gelegentlich fällt der Kommentar einen Hauch zu pathetisch aus. Das kann auch an der Übersetzung liegen. Der Überlebenskampf der Bergsteiger und ihre übermenschlichen Anstrengungen würden jedenfalls auch ohne diese verbalen Unterstreichungen tief beeindrucken.
Andererseits macht gerade diese Verbindung von dokumentarisch-objektiver Darstellung der Ereignisse in der Bildebene mit der subjektiven Sichtweise der Bergsteiger im Sprechertext den besonderen Reiz des Films aus. Das Drama im Eis lässt keinen kalt.