Okay

Nete (Paprika Steen) arbeitet beim Sozialamt. Ihr Mann Kristian (Troels Lyby) fühlt sich zum Schriftsteller berufen, verdient sich sein Geld aber mit ein paar Stunden als Dozent an der Uni. Die pubertierende Tochter will ihre Zahnspange endlich loswerden.

So verläuft Netes Alltag, bis eine medizinische Diagnose die Familie aus den gewohnten Bahnen wirft: Ihr Vater (Ole Ernst) hat nur noch drei Wochen zu leben.

Nete holt den alten Mann zu sich in die Wohnung. Er soll seine letzten Tage im Kreis der Familie verbringen. Dann kommt doch alles etwas anders als geplant. Aus den drei Wochen wird ein Monat. Netes Vater stirbt nicht.

„Okay“ ist ein Film über den Alltag durchschnittlicher Menschen. „Okay“ lebt von den Details. Jesper Nielsen inszeniert die menschlichen Konflikte mit großem Einfühlungsvermögen. Die Schauspieler tragen mit ihrer unaufdringlichen Darstellung wesentlich dazu bei, dass die gezeigte Lebenswelt so authentisch wirkt.

So stimmig wie jede einzelne Szene in sich ist, entwickeln sich auch die Figuren und die Handlung. Der Autor Kim Fupz Aakeson versteht es, die einzelnen Handlungsstränge wie zufällig und doch dramaturgisch zwingend einzubauen.

Dass etwa der schwule Sohn in eine Vaterschaft als Leihvater für ein lesbisches Pärchen schlittert, klingt vordergründig nach einem aufgesetzten Kontrast zum Sterben des alten Mannes.

Doch Aakeson schafft daraus ein unverzichtbares Element für das tiefere Verständnis des Vater-Sohn-Konfliktes. Gleichzeitig treibt diese Nebenhandlung auch die Beziehung zwischen den beiden voran. Und wie der Sohn mit seinem Vater-Werden umgeht, sorgt auch für die positive Grundstimmung des Films.

Trotz der unspektakulären Handlung, der alltäglichen Konflikte und der Durchschnittstypen als Filmfiguren ist „Okay“ ein außergewöhnlicher Film.