Vincent führt ein monotones Leben. Nicht nur am Montag, jeden Morgen heißt es, früh raus aus den Federn, rein in das Auto und ab zum Bahnhof. Mit dem Zug fährt Vincent dann in die entfernte Chemiefabrik, wo ein Job auf ihn wartet, der ihn nicht freut. Auch nach der Arbeit verläuft der Alltag in abgestandener Routine.
Wenn er sich in der Freizeit seiner wahren Leidenschaft, der Malerei zuwenden möchte, erteilt seine Frau Arbeitsaufträge: Die Dachrinne muss repariert werden und der Wasserhahn tropft. Vincents Kinder führen ihr eigenes Leben. In der Familie wird nicht viel miteinander geredet.
Vincent ist etwa 50 Jahre alt und er führt sicher nicht das Leben, von dem er einmal geträumt hat.
Er lebt dieses Leben bis er eines Tages ausbricht. Er setzt sich in den Zug und reist nach Venedig. Er lässt den Job, die Familie und das ungeliebte Leben auf dem Land einfach hinter sich.
In Venedig freundet sich Vincent mit Carlo an. Carlo ist Arbeiter wie Vincent. Auch bei ihm klingelt der Wecker am Morgen.
So wie Iosseliani die Alltagsroutine mit grotesken Überzeichnungen in Szene setzt, tauchen starke Erinnerungen an die Filme von Jacques Tati auf. Iosseliani schildert in seinem Film das Scheitern einer Rebellion gegen die triste Alltagsroutine. Der Film wird zur Parabel über die Einsamkeit, über die Sinnlosigkeit von Fluchtversuchen und über die Hoffnungslosigkeit des menschlichen Daseins überhaupt.
Und trotzdem hinterlässt der Film ein positives Grundgefühl. Das liegt zum Einen am feinen Humor, mit dem Iosseliani das Gefangensein im Alltagstrott betrachtet.
Andererseits zeigt der Film, wie mit Singen und Lachen und den kleinen Freuden des Lebens auch tristen Lebensumständen Momente des Glücks abgewonnen werden können.
Ein eigenwilliger Film, auf den man sich einlassen muss, um ihn zu genießen.