Ladykillers

Der neue Untermieter (Tom Hanks) im Haus der Witwe Mrs. Munson (Irma P. Hall) nennt sich Goldthwait Higginson Dorr und gibt sich als Professor der Philologie aus.

Den Keller der Frau benutzt er zusammen mit vier Freunden für Orchesterproben. Doch die Musikinstrumente sind nur Tarnung. Die Melodien, die Mrs. Munson in ihrer Küche hört, kommen in Wahrheit von einem CD-Player.

Währenddessen beschäftigen sich die Männer mit einer weniger feinsinnigen Tätigkeit: Sie graben vom Keller aus einen Tunnel zum nah gelegenen Tresorraum eines Kasinos.

Doch die Tarnung des Raubzuges steht auf wackeligen Beinen. Mrs. Munson ist nicht auf den Kopf gefallen. Und die skurrilen Typen aus Professor Dorrs Gang wirken gar nicht wie Musiker. Obendrein wird der Tunnelbau nicht ohne Sprengungen zu bewerkstelligen sein.

So gespreizt wie sein Name ist die Ausdrucksweise von Professor Goldthwait Higginson Dorr. Zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zitiert er aus dem Werk von Edgar Allen Poe. Es ist eine Freude, Tom Hanks zuzusehen, wie er diese Figur zum Leben erweckt.

In der Zeichnung der skurrilen Kriminellen liegt eine der großen Stärken des Films. Ein vietnamesischer Ex-General mit Hitlerbärtchen fungiert als Tunnelbauspezialist und ein Footballspieler, der schon ein paar Mal zu oft und zu fest eine auf den Kopf bekommen hat, ist der Mann fürs Grobe.

Über den Unterhaltungswert von „Ladykillers“ muss man nicht viele Worte verlieren. Schließlich ist der neue Film der Coen-Brüder das Remake eines Komödienklassikers (1955 mit Alec Guinness). Ob die neue Fassung der schwarzen Komödie das britische Original in allen Belangen erreicht, ist eine andere Frage.

Das Abstimmungsverhalten der Nutzer der Internet Movie Database ist in diesem Fall ein Maßstab, dem man sich guten Gewissens anschließen kann: 6,6 für die Coen-Brüder gegenüber 7,9 für das Original. Die Coen-Variante der „Ladykillers“ ist ein hervorragender Film, aber zum Prädikat „Klassiker“ reicht es eben doch nicht.