Eine Profikillerin mit dem Decknamen Black Mamba (Uma Thurman) entgeht nur knapp einem Mordanschlag durch ihre Kollegen vom Mördersyndikat. Nach einem längeren Aufenthalt im Koma kennt sie nur ein Ziel: Rache.
Obwohl die Zahl der Toten und Verstümmelten in Tarantinos neuestem Film wahrscheinlich die Hundertergrenze überschreitet, verliert kein einziger der Betroffenen auf unauffällige Weise seine Gliedmaßen oder sein Leben.
Das Blut strömt nicht auf jene Weise schwallartig aus den durchtrennten Adern, wie es eine rhythmisch arbeitende Pumpe wie das menschliche Herz erwarten ließe. Vielmehr sprüht das Blut den Anforderungen der breiten Kinoleinwand gemäß in jedem der zahlreichen Fälle wie ein kontinuierlicher, wohldesignter Sprühregen durch das Bildformat.
Mit diesem Detail ist auch schon der einzige Unterschied zwischen „Kill Bill“ und dem Arbeitsalltag in der Unfallchirurgie hinlänglich beschrieben.
Über die Story des Films muss man nicht viel reden, weil sie nicht existiert. Der eingangs beschriebene Plot dient nur dazu, als Motivationsgrundlage der Heldin all die Gewalt zu legitimieren.
Tarantino wagt sich ohne Zaudern kilometerweit ins Reich des Kitsches und der Übertreibung vor. Geniale Dialoge wie z.B. in Pulp Fiction tauchen in „Kill Bill“ nur in jenen seltenen Szenen auf, wo niemand mit Schwert oder Messer dahin gemetzelt wird.
Seltsamerweise stört weder die fehlende Story noch die Tatsache, dass Tarantino die Konfrontation zwischen Black Mamba und ihrem Hauptgegner Bill (David Caradine) einfach auf den zweiten Teil des Films verschiebt.
Bei einem Trashmovie, das so offen zu seiner Handlungslosigkeit steht, ist es eben egal, wo das Töten beginnt und bei wem es endet.