I, Robot – Fehler im System

Chicago, im Jahr 2035: Kurz vor der Markteinführung der neuen Robotergeneration stirbt Alfred Lanning (Sam Cromwell), das Mastermind hinter der Entwicklung der intelligenten Maschinen. War es Selbstmord oder Mord?

Eine von Lanning für den Todesfall vorproduzierte Botschaft ruft ausgerechnet den Cop Del Spooner (Will Smith) zur Untersuchung des mysteriösen Falles. Lanning wusste, dass Spooner der Einzige ist, der die Roboter nicht für völlig harmlose Blechtrottel hält.

Der Roboter, der sich zum Zeitpunkt des Todes mit Lanning in einem Raum befand, verhält sich nicht so, wie es Roboter eigentlich sollten. Aber nicht nur Sonny, der Roboter (Alan Tudyk) ist verdächtig.

Der Konzernchef von US Robotics, Lawrence Robertson (Bruce Greenwood) sabotiert Spooners Ermittlungen. Und Susan Calvin (Bridget Moynahan), Spooners Kontaktperson bei US Robotics hält alle Ungereimtheiten, die er aufdeckt, für Hirngespinste.

„Allein gegen das System“, Science-Fiction und eine Detektivgeschichte sind die drei Kategorien, die der Film in sich vereint. Dazu kommt noch eine komplexe Story.

Diese Fülle unterschiedlicher Qualitäten kann verwirren. Man sollte schon gelegentlich seine Finger von der Popcorntüte lassen und seine Aufmerksamkeit auf die Leinwand richten, um keine der Feinheiten des Plots zu verpassen.

„I, Robot“ besitzt eine anspruchsvolle Handlung. Wie etwa die Vorgeschichte des vermutlichen Mordopfers mit der Filmstory verwoben wurde, zeugt von hoher Erzählkunst.

Bei der Entwicklung der visionären Zukunft des Jahres 2035 verzichteten die Macher weitgehend auf Übertreibungen. Diese Selbstbescheidung führte zu einer glaubwürdigen, schönen neuen Welt.

Der vielfach geäußerte und nachgeplapperte Vorwurf, bei „I, Robot“ handle es sich nur um ein durchschnittliches Actionspektakel, stimmt einfach nicht. Die tricktechnischen Möglichkeiten werden nie als Selbstzweck eingesetzt.

„Was wird sein, wenn die Maschinen ein Bewusstsein entwickeln?“ Der Plot und besonders die Auflösung der Geschichte tragen alle Aspekte dieser zentralen Frage des Films wirkungsvoll und ohne jede künstliche philosophische Überhöhung.

Proyas behandelt das Thema künstliche Intelligenz so pragmatisch wie es einst Douglas R. Hofstadter in dem Kultbuch „Gödel, Escher, Bach“ getan hat. Das trifft die Sache besser als jede Verklärung.

Humor und Spannung stimmen ebenso wie alle anderen Emotionen, die man von einem guten Film erwarten darf, solange man nicht aus Bequemlichkeit aus der Story aussteigt.