Sonne, Strand, hübsche Mädchen und sehr viel Freizeit, so sieht das Leben des jungen Ryan (Chris Evans) aus. Doch dann erhält er den Anruf einer unbekannten Frau (Kim Basinger).
Die Frau behauptet, entführt worden zu sein. Warum wählt sie dann gerade seine Nummer? Wie sollte ein Entführungsopfer überhaupt zu einem Telefon kommen? Ist alles nur ein schlechter Scherz? Leider nicht. Schlagartig wird der Sonnyboy aus seinem unbekümmerten Dasein gerissen und in einen Wettlauf auf Leben und Tod verstrickt.
Ist Larry Cohen ein Spezialist für spannende Telefon-Geschichten? Er schrieb das Drehbuch zu Phone Booth, und die Story von „Final Call“ stammt auch von ihm. Cohen zum Telefon-Spezialisten degradieren, wäre ungerecht. Doch wenn eine Geschichte so von den Bedingungen eines technischen Instruments vorbestimmt wird, dann braucht es Könner in der Abteilung Autoren, um auch mit diesen beengten Möglichkeiten einen glaubwürdigen Film zu machen. Larry Cohen und Chris Morgan sind solche Könner.
Eine unwahrscheinliche Situation folgt der anderen. Dennoch kippt „Final Call“ nicht ins Unglaubwürdige. Der Film weist alle Feinheiten auf, die einen Thriller sehenswert machen können. Szenen voll Humor geben dem Publikum Gelegenheit, sich von den Phasen mit Suspense zu erholen. Dann machen Action-Szenen gleich wieder Tempo.
Komplex gezeichnete Charaktere wie der abgeklärte Polizist Mooney (William H. Macy) teilen sich harmonisch die gleiche Filmwelt mit Knallchargen, die reine Karikaturen sind. Und dazwischen taucht immer wieder das Telefon auf, das die Geschichte vorantreibt.
Das Drehbuch macht aus der Not eine Tugend. Der Zwang, sich den Erfordernissen des „telefonisch Möglichen“ zu beugen, wird in „Final Call“ zu einer Story, die nur so und nur mit dem Handy funktioniert. Das Mobiltelefon behält seine tragende Rolle bis hin zur Auflösung des Plots.