Im Jahr 1952 unternehmen der 23jährige Medizinstudent Ernesto Guevara (Gael García Bernal) und Alberto Granado (Rodrigo de la Serna) eine Reise durch Südamerika.
Die Durchquerung des Subkontinents beginnt auf einem alten Motorrad. Nachdem das Zweirad seinen Geist aufgegeben hat, setzten die jungen Männer ihre Reise zu Fuß, per Amazonas-Dampfer und als Autostopper fort.
Der Film zeigt ein Mosaiksteinchen aus dem Leben des Ernesto Rafael Guevara Lynch de la Serna, bevor dieser zum Revolutionskämpfer „Ché“ Guevara wurde. Der Film beruht auf den Aufzeichnungen der realen Vorbilder, Ché Guevara und Alberto Granado.
Wesen und Zweck der Kamera liegen in der fotografischen Abbildung der Dinge. Selten gelingt es einem Film, diese Oberfläche zu durchdringen. „Diarios de motocicleta“ bewältigt diese Herausforderung ganz souverän ohne den Umweg zweckgerichteter Dialoge. Das filmische Reisetagebuch bleibt trocken bei den Fakten und sorgt trotzdem – auch auf der Gefühlsebene – für ein tiefer reichendes Verstehen der Person Ché Guevara.
Was bewegt einen Mann, den vorgezeichneten Weg eines Mediziners zu verlassen und in fremden Ländern mit der Waffe in der Hand zu kämpfen?
Die Motorradreise packt einen von der ersten Kamerafahrt an. Als gleichwertiger Passagier erleben wir die Anfänge des jungen Ché mit. In dieser Thematik rund um Aufbruch und Entdeckung entfaltet die Metapher Roadmovie ihre volle Stärke.
Die Fahrt durch Lateinamerika ist nur ein Mosaikstein im Bild des abenteuerlichen Lebens des Ché Guevara. Diese schillernde Person sollte noch viel erleben bis zu ihrer Ermordung durch einen CIA-Agenten in einem bolivianischen Gefängnis. Der Beginn dieser langen Reise ist in „Diarios de motocicleta“ sehenswert festgehalten.