Saigon 1952: Die Kommunisten kämpfen gegen die Kolonialmacht Frankreich für die Unabhängigkeit Vietnams. Der britische Korrespondent Thomas Fowler (Michael Caine) berichtet teilnahmslos von den Ereignissen. Sein persönliches Engagement gilt seiner jungen vietnamesischen Geliebten Phuong (Do Thi Hai Yen).
Die Amerikaner unterstützen zwar im Hintergrund die Franzosen, doch offiziell beschränkt sich ihre Rolle noch auf humanitäre Hilfe. Mit dem Auftauchen des idealistischen, amerikanischen Mediziners Alden Pyle (Brendan Fraser) ändert sich alles.
Fowler verliert seine Geliebte an den jungen Amerikaner. Zeitgleich radikalisiert sich der Freiheitskampf: Terroristische Gemetzel an vietnamesischen Zivilisten diskreditieren die Kommunisten.
Im Hintergrund ziehen die Amerikaner die Fäden. Als Fowler erkennt, dass der biedere Pyle eine zentrale Rolle bei den Massakern spielt, liefert er ihn den Kommunisten ans Messer. Der Zweck heiligt die Mittel. Der rechtschaffene Pyle nimmt in beinah religiösem Glauben an den Kampf gegen den Kommunismus den Tod unschuldiger Menschen in Kauf.
Fowler ist ehrlich entsetzt vom skrupellosen Vorgehen Pyles. Gleichzeitig gerät Fowlers Mithilfe an der Ermordung Pyles durch die Kommunisten auch zur persönlichen Rache. Mit Pyle stirbt nicht nur der CIA-Agent Pyle, der über Leichen geht, sondern auch Fowlers jugendlicher Nebenbuhler bei Phuong.
Greene zeigt auf verblüffende Weise, wie schmutzige Weltpolitik und persönliche Integrität sich einander ergänzen und bedingen können.
Die Figur der Vietnamesin Phuong würde heute, im Zeitalter des organisierten Sextourismus nicht mehr so harmlos geraten wie in Greenes Romanvorlage. Auch die naive politische Strategie der Amerikaner im Vietnam der 50er Jahre hat wenig mit der heutigen Politik zu tun.
Doch Greenes Analyse der dahinterliegenden Strukturen besitzt heute noch Aktualität und Gültigkeit. Und der Film bringt diese Muster voll zum Vorschein.
Die US-amerikanische Politik der 50er Jahre führte zum Vietnamkrieg. Wohin führt die gegenwärtige Nahostpolitik der USA? Heiligt der Zweck die Mittel?