Der Maschinist Trevor Reznik (Christian Bale) leidet unter Schlaflosigkeit. Er ist bis auf die Knochen abgemagert und geistig ist er auch nicht gerade topfit. In seiner Wohnung findet Trevor kryptische Notizen, deren Ursprung er sich nicht erklären kann. Trevor verschuldet auch einen schweren Arbeitsunfall. Der neue Arbeitskollege, der ihn beim Unfall abgelenkt hat, soll angeblich gar nicht existieren.
Trevor vermutet eine großangelegte Verschwörung. Der Zuschauer merkt sehr bald, dass Trevor unter einer Psychose leidet. Seine Zwangsneurose, sich und seine Umwelt akribisch zu säubern, ist da noch das harmloseste Symptom. Trevors Wahrnehmung wird auch von Halluzinationen getrübt.
Trotz der Gewissheit, dass kein Außenstehender für Trevors Albtraum verantwortlich ist, bleibt der Film spannend. Das liegt vor allem an der exakten Aufbereitung des Psychotrips. Brad Anderson zeigt das Nebeneinander von gesunden und veränderten Verhaltensweisen bei Trevor Reznik ohne Effekthascherei aber sehr präzise. Dazu bedient sich der Regisseur nicht zuletzt der Außensicht. Wie Trevors Umfeld, seine Kollegen sowie seine einzigen privaten Bezugspersonen, die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh) und die Kellnerin Marie (Aitana Sánchez-Gijón) Trevor erleben, schafft ein beeindruckendes Gesamtbild.
Überspitzt kann man „Der Maschinist“ als Dokumentation über einen fiktiven Fall aus der Psychiatrie betrachten – eine Doku aus der Perspektive des Betroffenen. Das scheint die eigentliche Intention dieses filmischen Experiments gewesen zu sein. Der Versuch ist gelungen.
Dabei hat Drehbuchautor Scott Kosar, der seine Künste vorher nur beim Remake des Texas Kettensägenmassakers zeigen durfte, nicht vergessen, auch eine Auflösung für die objektive Story zu liefern. Vor der Metaebene einer psychischen Erkrankung liegt ja Trevor Rezniks Bestreben, eine plausible Erklärung für die mysteriösen Geschehnisse zu finden. Auch auf dieser Ebene überzeugt „Der Maschinist“ mit einer befriedigenden und psychologisch stimmigen Lösung.