21 Gramm

Paul (Sean Penn) hat nicht mehr lange zu leben – es sei denn, es findet sich noch rechtzeitig ein Spenderherz für eine Transplantation.

Jack (Benicio Del Toro) ist dabei, seine Vergangenheit als Alkoholiker und Krimineller zu überwinden. Sein fester Glaube an Jesus hilft ihm dabei.

Cristina führt ein glückliches Leben mit ihrem Mann und den beiden Töchtern.

Mit Jack geht es aufwärts. Bei einer Tombola hat er ein Auto gewonnen. Er ist davon überzeugt, dass Jesus persönlich für den Gewinn des Wagens gesorgt hat. Doch alles Bemühen hilft nichts. Die Vergangenheit holt Jack ein. Er verliert seinen Job. Und genau mit jenem Auto, das er für ein Gottesgeschenk hielt, verursacht Jack einen verhängnisvollen Verkehrsunfall.

Beim Unfall sterben Cristinas Mann und die Kinder. Der verstorbene Mann wird zum Organspender für Paul. Der Tod des Einen verlängert die Lebensspanne des Anderen.

Ein kurzer Augenblick verändert das Leben dreier Menschen und ihrer Angehörigen einschneidend.

Scheinbar zufällig reiht Alejandro González Iñárritu in seinem Film Augenblick an Augenblick. Zusammenhangslos wie die Teile eines Puzzles breitet er die Szenen ohne chronologische Ordnung vor den Augen der Zuschauer aus. Nach und nach fügen sich die Einzelteile zu einem Ganzen.

Alejandro González nimmt den tragischen Moment eines Autounfalls zum Ausgangspunkt für tiefsinnige Betrachtungen über menschliche Schicksale.

In seiner Grundstruktur ist der Plot sehr einfach. Das Meisterhafte erhält die Story durch die unterschiedlichen Handlungsansätze und Vorgeschichten der Figuren.

González stellt die Frage nach der Selbstbestimmung oder der Unausweichlichkeit des Schicksals. Rationalität steht Religiosität gegenüber. Drogen, Schuld und Sühne, die zerstörerische Kraft der Rache – González lässt keine Perspektive offen.

González ist ein hervorragender Beobachter menschlicher Reaktionen auf extreme Ereignisse. Definitive Antworten kann er freilich auch nicht geben.

Mit gut zwei Stunden Kino bietet „21 Gramm“ einen einigermaßen geschützten Raum, sich Gedanken über das Sterben zu machen.